Täglich um 8.00 Uhr Früh werden vor der alten Massageschule im Wat Po Tempel in Bangkok die Übungen von den Mönchen demonstriert und jedermann ist dazu eingeladen, mitzumachen und seine Gesundheit zu fördern.
Die genaue Herkunft dieser Technik ist nicht bekannt. Vermutlich war Ruesi ein Asket, der mit diesen Übungen seine körperlichen Leiden selbst behandelte. Möglicherweise wurde Ruesi Datton aber auch von buddhistischen Mönchen entwickelt, die so ihre Schmerzen nach langen Meditationen linderten. Diese und andere Geschichten zur Entstehung von Thai Yoga sind aber nur Vermutungen.
Sicher ist nur, dass diese spezielle Art des Yoga in Thailand entstanden ist und dort einen ebenso hohen Stellenwert besitzt, wie etwa das klassische Yoga in Indien.
Die Medizin des armen Mannes
im 19. Jahrhundert ließ König Rama im gesamten Königreich jegliches Wissen über Thai Massage und Thai Medizin im Wat Po Tempel in Bangkok zusammen tragen, um es seinem Volk zugänglich zu machen. Er ordnete auch an, dass im Tempel Statuen errichtet werden, die die unterschiedlichen Körperhaltungen des Thai Yoga zur Schau stellen. Einige davon sind noch heute erhalten.
Arme Leute, die sich keinen Masseur oder Arzt leisten konnten, fanden bei den Statuen Anleitung zur Selbsthilfe für alle möglichen Leiden. So wird Thai Yoga auch als die Medizin des armen Mannes bezeichnet.
Die Philosophie
In der Traditionellen Thailändischen Medizin (TTM) besteht der Körper aus der Seele und den vier Elementen Erde, Wasser, Wind und Feuer. Wenn die Elemente im Gleichklang sind, ist der Körper gesund. Wenn ein Element aber nicht mit den anderen Elementen zusammen arbeitet, kann Krankheit entstehen. Beim Ruesi Datton geht es darum, das Windelement aus dem jeweiligen Gelenk oder auch aus dem ganzen Körper zu vertreiben. Somit lösen sich Blockaden und die innere Energie kann wieder frei fließen.
Thai Yoga ist somit eine Form der Selbstmassage. Gezielte Anspannungen und Dehnungen in bestimmten Muskelgruppen wirken entspannend auf das jeweilige Gelenk oder auch auf den gesamten Organismus. Mögliche Verspannungen und Schmerzen können so gelindert werden.
Thai Yoga kann positiv beeinflussen
- Beweglichkeit in den Gelenken
- Entspannung von Rücken und Wirbelsäule
- freien Fluss der Lebensenergie
Auch die Atmung spielt eine entscheidende Rolle. Beim Thai Yoga wird die Bewegung während einer tiefen Einatmung ausgeführt. Am Ende der Bewegung wird inne gehalten und gewartet, bis der Körper wieder nach Sauerstoff verlangt. Dann kehrt man mit einer deutlichen Ausatmung wieder in die Ausgangsposition zurück. So kann man mit seinem Atemrhythmus die körperliche Entspannung noch weiter unterstützen.
Thai Yoga ist für jeden geeignet. Vor allem sind Menschen angesprochen, die etwas zur Erhaltung oder Wiedererlangung ihrer Beweglichkeit tun möchten. Einige Übungen trainieren auch den Gleichgewichtssinn.