Essen als Medizin

 

Essen kann heilen oder krank machen. Je nachdem wer was isst. Es gibt keine gesunde Ernährung für jedermann. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, um sein Energiesystem aufzufüllen.

Die Aufnahme von Nahrung ist Aufnahme von Qi. Die richtige Ernährung sollte schmecken, satt machen, aus Nahrungsmitteln bestehen, die aus der Region stammen und der Jahreszeit entsprechen, gut verdaulich sein, kräftigen und nicht erschöpfen, dazu beitragen, gesund zu sein und sich wohl zu fühlen.

In der chinesischen Diätetik werden die Nahrungsmittel entsprechend ihrer Wirkung auf den Menschen nach Temperatur und Geschmack eingeteilt.

 

Thermische Wirkung von Nahrungsmitteln

Jedes Nahrungsmittel hat auch eine thermische Wirkung. Im heißen Sommer hat man eher Lust auf Salate, Obst und ein kühles Getränk. Niemand hat am Strand Lust auf Glühwein und Zimtkekse!

  • Heiße Nahrungsmittel wie z.B. scharfe Gewürze können die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren. Sie sind besonders im Winter zu empfehlen.
  • Wärmende Nahrungsmittel wie Zimt, frischer Ingwer, Nelke, Wacholderbeeren und Pfeffer passen jahreszeitlich zum Herbst.
  • Neutrale Nahrungsmittel - Mais, Roggen, Hülsenfrüchte, Nüsse und Milch - regenerieren das Qi und können das ganze Jahr gegessen werden.
  • Kühlende Nahrungsmittel wie Pfefferminze, Gurke und bittere Gewürze stärken das Yin (Ruhe und Substanz) und sind besonders im Frühling zu empfehlen.
  • Kalte Nahrungsmittel - Schwarzer Tee, Mineralwasser, Tomaten, Bananen, Eis - wirken gegen zu viel Yang (Aktivität, Bewegung und Wärme) und sind im Sommer gefragt.

 

Geschmack

Aber auch der Geschmack spielt eine Rolle. Wenn man etwas Saures isst, so zieht sich alles zusammen - nicht nur das Gesicht! Auch eine Verstopfung kann durch die zusammenziehende Wirkung der Nahrungsmittel verstärkt werden.

 

Die Schärfe von Meerrettich treibt nicht nur die Tränen in die Augen, sondern kann auch den Schleim aus den Atemwegen und den Nasennebenhöhlen bewegen.

 

Eine nach unten führende Wirkung haben alle Bitterstoffe. Viele Abführmittel oder auch fiebersenkende Medikamente haben einen bitteren Geschmack.